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Einstellung und Bewertung des Sommertourismus in Lech

Autor: Anton Sölch
Arbeitstyp: Seminararbeit
Fachbereich: Wirtschaftsgeographie, Universität München
Leitung: Prof. Dr. Jürgen Schmude
Erstellung: Juli 1996
 

Gliederung

1. Einleitung

2. Allgemeine Rahmenbedingungen für den Sommertourismus

3. Geäusserte Ursachen, Meinungen und Einstellungen für eine Veränderung der Gästezahlen

4. Spezielle Einrichtungen und Eigeninitiativen der Betriebe

5. Einstellungen zur Förderung des Sommertourismus in Lech

6. Grundeinstellungen zur Zukunft des Sommertourismus in Lech

 

1. Einleitung

Im Juli 1996 wurde im Rahmen eines Geländepraktikums und einer Diplomarbeit der Sommertourismus in der stark von der Wintersaison geprägten Gemeinde Lech im Vorarlberg untersucht. Zu diesem Zweck wurden sämtliche in der Sommersaison geöffneten Beherbergungsbetriebe persönlich befragt. Aus den insgesamt 128 verwertbaren Fragebögen geht allgemein die Entwicklung des Sommertourismus hervor unter Berücksichtigung von Aspekten der Einbindung regionaler Ressourcen. Speziell aus den offenen Fragen können Einstellungen und Bewertungen der Anbieter ermittelt werden, mit denen sich diese Arbeit beschäftigt.
 

2. Allgemeine Rahmenbedingungen für den Sommertourismus

Lech verfügt mit mehr als 150 Beherbergungsbetrieben aller Klassen über ein ausgezeichnetes Unterkunftsangebot. Dieses reicht von der Privatunterkunft mit zwei Zimmern und sechs Betten über ein breites Spektrum an Ferienwohnungen bis hin zum Luxushotel mit über 100 Betten. Zur Vereinfachung unterteilen die Verfasser die Unterkünfte in drei Kategorien nach der Bettenanzahl. Rund 18% der Häuser verfügen über maximal 11 Betten, etwas mehr als die Hälfte aller Unterkünfte (54%) haben zwischen 12 und 30 Betten, die restlichen 28% der Betriebe bieten mehr als 30 Betten (vgl. Abb. 1). Der größte Teil der Beherbungsbetriebe (81%) hat während des gesamten Sommers geöffnet (vgl. Abb. 2), wobei die kleineren Häuser tendenziell häufiger die gesamte Zeit über offen haben als die größeren Häuser. Dies liegt wohl daran, daß diese kleineren Anbieter i.d.R. Einmann-Betriebe sind, die innerhalb ihres Wohnhauses Gästezimmer vermieten und ohne Angestellte auskommen. Häufig waren bei der Befragung Frauen anzutreffen, die die Unterkünfte selbständig führen und deren Ehemänner anderen Tätigkeiten nachgehen. Nach deren Angaben können sie es sich im Gegensatz zu größeren Betrieben leisten, auch bei geringster Auslastung Zimmer anzubieten und zu vermieten. Größere Hotels benötigen dagegen eine Mindestanzahl an Gästen, so daß sich der gesamte Personalaufwand finanziell rechnet.

Beim größten Teil der Betriebe (84%) haben sich in den letzten zwei bis drei Jahren die Öffnungszeiten kaum verändert. Nur 7% der Häuser haben die Öffnungszeiten verlängert (dabei v.a. Betriebe mittlerer Größe), immerhin 11% der Unterkünfte haben die Öffnungszeiten verkürzt (vgl. Abb. 3), wobei vorwiegend größere Häuser wegen zu geringen Gästezahlen den Betrieb verkürzten. Für die zukünftige Entwicklung werden ähnliche Tendenzen erwartet. Die meisten Unterkünfte (85%) haben nicht vor, die Betriebszeiten in der Sommersaison zu verändern (vgl. Abb. 4). Dagegen wollen 10% der Häuser die Öffnungszeiten im Sommer verkürzen, wobei diese ausnahmslos mittlere bis große Häuser sind. Dies liegt vorwiegend an den allgemein rückläufigen Gästezahlen des Sommertourismus in Lech.
 

3. Geäußerte Ursachen, Meinungen und Einstellungen für eine Veränderung der Gästezahlen

Nach Angaben der Beherbungsbetriebe ist in den letzten zwei bis drei Jahren bei lediglich 39% der Häuser die Zahl der Gäste annähernd konstant geblieben. Rund 16% der Unterkünfte können einen Anstieg an Gästen verzeichnen. Dagegen hat sich bei mehr als der Hälfte der Häuser die Zahl der Sommergäste verringert (vgl. Abb. 5). In einer offenen Frage wurden die Betriebe nach deren Meinungen und Begründungen für veränderte Gästezahlen im Sommer befragt. Insgesamt wurden 101 Gründe genannt, davon 14 für eine positive Gästezahlentwicklung und 87 für einen Gästerückgang (vgl. Abb. 6).

Die 14 Nennungen für steigende Gästezahlen fallen in insgesamt elf Kategorien, die sich zur besseren Übersichtlichkeit in fünf Hauptgruppen zusammenfassen lassen (vgl. Abb. 7). Lediglich ein Betrieb nennt längere Öffnungszeiten als Ursache für steigende Gästezahlen. Jeweils drei Betriebe begründen das Wachstum der Gästezahlen im Sommer mit Verbesserungen des Angebots innerhalb des Hauses, persönlicher Werbung und Kooperationen mit anderen Häusern bzw. mit Winterstammgästen, die nun auch im Sommer als Gäste nach Lech reisen. Die mit vier Nennungen am häufigsten geäußerte Meinung liegt in der allgemein guten Qualität des Hauses. Wie zu erwarten war (vgl. Abschnitt 2), fielen die meisten der insgesamt 14 Nennungen für steigende Gästezahlen bei den Klein- und Mittelbetrieben. Lediglich zwei Begründungen wurden durch Betriebe mit über 30 Betten genannt.

Dagegen äußerten sich die Betriebsinhaber für Ursachen rückgängiger Gästezahlen in der Sommersaison mit insgesamt 87 Nennungen deutlich häufiger. Diese Meinungen lassen sich in insgesamt neun Hauptgruppen einteilen (vgl. Abb. 8). Die Hauptursache für sinkende Gästezahlen sehen die Anbieter von Unterkünften mit über 40% aller Nennungen in den hohen Aufenthaltspreisen in Lech bzw. in der allgemein angespannten Wirtschaftslage. Dieses äußerten die Anbieter unabhängig von der Betriebsgröße annähernd gleich häufig. Einen weiteren Hauptgrund für ausbleibende Sommergäste sehen die Befragten in der Konkurrenz der Billigflugreisen ans Mittelmeer (13 Nennungen), da in den mediteranen Urlaubsländern das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich günstiger erscheint. Ein anderes Manko wird (mit zehn Nennungen) im wechselhaften Sommerwetter in den Alpen erkannt, weitere sieben Nennungen entfallen jeweils auf Wandel der Nachfrage bzw. auf zu wenig Angebote seitens der Betreiber. Die restlichen Meinungen verteilen sich auf das negative Luxusimage von Lech (fünf Nennungen), auf eigenen Umbau bzw. Baulärm durch ein benachbartes Haus (drei Nennungen), allgemein auf die ausländische Konkurrenz (drei Nennungen) und auf insgesamt mühsame Arbeit (zwei Nennungen). Interessant ist, daß überdurchschnittlich viele der 87 Nennungen auf Häuser mittlerer Größe entfallen, dagegen die größeren Häuser eher unterdurchschnittlich oft kritische Bemerkungen äußern. Im weiteren Verlauf des Fragebogens wurde die persönliche Bereitschaft der Betriebsinhaber untersucht, wer seinen Sommergästen welche spezielle Einrichtungen zur Verfügung stellt.
 

4. Spezielle Einrichtungen und Eigeninitiativen der Betriebe

Rund 49% der befragten Betriebe verfügen über spezielle Einrichtungen für die Sommersaison (vgl. Abb. 9). Betrachtet man diese Antwort in Zusammenhang mit der Größe der Betriebe, so lassen sich unterschiedliche Tendenzen erkennen. Während nur 39% aller Kleinbetriebe über spezielle Einrichtungen verfügen, steigt diese Zahl bei Mittelbetrieben auf 44%, bei Großbetrieben sogar auf 71%. Daher liegt die logische Schlußfolgerung nahe, daß weniger die Einstellung zum Sommertourismus, sondern eher die Investitionskraft sowie der dem Betrieb zur Verfügung stehende Platz eine Rolle für spezielle Einrichtungen spielt.

In der Umfrage wurden viele Einrichtungen genannt, die einen äußerst geringen Kosten- bzw. Platzaufwand bedeuten. Die häufigste Antwort der Anbieter ist der Kinderspielplatz (vgl. Abb. 10). Anteilig gesehen ist diese recht kostengünstige Einrichtung auf alle Häusergrößen gleichmäßig verteilt. Dies gilt ebenso für Liegewiesen. Auffallend dagegen ist, daß nur ein einziger Kleinbetrieb Tischtennis anbietet, obwohl diese Freizeittätigkeit in weiten Bevölkerungsschichten verbreitet ist.

Die kostenaufwendigen Einrichtungen weisen eine äußerst unterschiedliche Verteilung auf. Tennisplätze werden ausschließlich von Großbetrieben angeboten, dagegen gibt es schwerpunktmäßig bei den Betrieben mittlerer Größe eine Sauna. Lediglich ein Klein- und ein Großbetrieb bieten diese Einrichtung an. Die unterschiedliche Bereitschaft, Investitionen zu tätigen bzw. Sommergästen spezielle Einrichtungen zu offerieren, zeigt folgendes Beispiel: Während ein Betrieb mit 100 Zimmern und 250 Betten angibt, über gar keine speziellen Sommereinrichtungen zu verfügen, bietet ein Kleinbetrieb mit gerade mal zwei Zimmern und sechs Betten seinen Gästen einen Garten mit Swimmingpool an. Diese Daten spiegeln die unterschiedlichen Einstellungen der verschiedenen Betriebe zum Sommertourismus wider.

Auf die Frage hin, ob die Betriebe das Angebot an Einrichtungen für den Sommertourismus in den letzten Jahren erweitert haben, ergibt sich die ernüchternde Antwort, daß bei einem Großteil der Häuser (72%) das Angebot in den letzten Jahren konstant geblieben ist. Lediglich 17% haben eine Erweiterung getätigt, nur 11% planen eine Erweiterung (vgl. Abb. 11). Bei der Klassifizierung nach der Bettenzahl ergibt sich folgende Verteilung: Bei 83% der Kleinbetriebe ist das Angebot konstant geblieben, ebenso bei 74% der mittelgroßen Betriebe. Dagegen ist bei nur 57% der Betriebe mit mehr als 30 Betten das Angebot unverändert. Diese Zahlen lassen erkennen, daß die großen Betriebe weitaus investitionsfreudiger sind (da i.A. auch kapitalstärker) als die Kleinbetriebe.

Die o.g. Ergebnisse und Erkenntnisse lassen sich auch bei der Frage nach speziellen Reiseangeboten für Gäste in der Sommersaison wiedererkennen. Nur 35% der untersuchten Betriebe versuchen verstärkt, Sommergäste über spezielle Angebote anzulocken, wobei v.a. Betriebe bis 30 Betten kaum spezielle Angebote im Programm haben (vgl. Abb. 12). Immerhin hat mehr als jedes zweite größere Haus (über 30 Betten) solche Offerten. Bei den einzelnen Angeboten werden Wanderungen mit 28 Nennungen am häufigsten aufgezählt. Weitere Angaben sind Mountainbikes und Fischen (je fünf Nennungen), Ausflüge und Tennis (je vier Nennungen) (vgl. Abb. 13). Da diese Freizeitangebote nicht kostspielig sind, liegt folgende Schlußfolgerung nahe: je kleiner ein Betrieb, desto schlechter seine Einstellung zum Sommertourismus. Beispielsweise hat nur einer der vier Betriebe, die Tennis anbieten, tatsächlich einen eigenen Tennisplatz. Die restlichen müssen auf öffentliche Einrichtungen zurückgreifen. Dies wäre selbstverständlich auch für kleine Betriebe möglich. Immerhin 57 von 125 Betrieben (46%) bieten Freizeiteinrichtungen anderer Beherbergungsbetriebe an. Dabei ist festzustellen, daß sowohl die Hälfte der Klein- als auch der Großbetriebe solche fremden Einrichtungen offerieren, während nur 38% der Betriebe mit 12 bis 30 Betten auf das Angebot anderer Häuser zurückgreifen.

Insgesamt läßt sich festhalten, daß einige der Beherbergungen gute und ungewöhnliche Ideen haben, durch die man die Gästezahlen im Sommer erhöhen will. Beispielsweise bietet ein Betrieb seinen Gästen Schlafboxen für ihre Hunde an und wirbt dafür in einer Fachzeitschrift. Auch erkennt man bei o.g. Kleinbetrieb mit Garten- und Swimmingpool-Mitbenutzung die unkonventionelle Bemühung nach besserer Auslastung. Zusammenfassend läßt sich jedoch sagen, daß viele Anbieter ihre Möglichkeiten, den Sommertourismus individuell zu fördern, nicht ausschöpfen. Gerade die kleineren Häuser erscheinen häufig zu unflexibel, bemühen sich kaum um spezielle Angebote und zeigen auch wenig Kooperationsfähigkeit mit anderen Betrieben.
 

5. Einstellungen zur Förderung des Sommertourismus in Lech

Im Rahmen der Befragung konnten die Beherbungsbetriebe Vorschläge zur Förderung des Sommertourismus auf betrieblicher Ebene geben. Obwohl Mehrfachnennungen möglich waren, wurden insgesamt lediglich 54 Maßnahmen geäußert (vgl. Abb. 14). Dabei sprach sich die Mehrheit der Befragten für Preisänderungen bzw. für vermehrte Pauschal- oder All-Inklusive-Angebote aus. Aus den persönlichen Gesprächen und aus den im dritten Abschnitt genannten wirtschaftlichen und preislichen Gründen für rückgängige Gästezahlen geht hervor, daß unter Preisänderungen eine Preiskorrektur “nach unten" zu verstehen ist. Eine weitere häufig genannte Möglichkeit, den Sommertourismus auf betrieblicher Ebene zu fördern, wurde in Kooperationen mit anderen Betrieben gesehen. Interessant ist, daß lediglich zwei Betriebe Renovierungen als Möglichkeit zur Steigerung der Gästezahlen erwähnten, obwohl sich die Betriebe im weiteren Verlauf der Befragung anderweitig äußerten.

Da die Förderung des Sommertourismus nicht nur eine Sache der Betriebe ist, wurde außerdem nach Maßnahmen gefragt, welche die Gemeinde Lech zur Steigerung der Gästezahlen ergreifen könnte. Mit 151 Nennungen ist hier die Anzahl der Vorschläge wesentlich höher (vgl. Abb. 15). Den Bau eines Hallenbades erachten dabei mit 36 Nennungen die meisten als geeignetes Instrument. Zwölf Beherbungsbetriebe sprechen sich für den Bau eines Golfplatzes aus, obwohl dies einen großen landschaftlichen Eingriff in die Natur bedeuten würde. Ebenso viele wünschen sich ein Freizeitzentrum. Im Gegensatz zum Eindruck, daß Lech ein vieldiskutiertes Verkehrsproblem hat (vgl. Befragung der Schulkinder), schlägt lediglich eine Person Verkehrsberuhigung als geeignete Maßnahme vor. Unter den sonstigen Nennungen befinden sich Vorschläge wie ein Kasino, Zweitwohnsitze verringern, Senkung der Lohnnebenkosten, Paragliding, Fußballturnier, Wanderwege, Reitwege und Kultur. Um die Vielzahl der Antworten (insgesamt 29) übersichtlicher zu gestalten, lassen sich diese in verschiedene Gruppen zusammenfassen (vgl. Abb. 16). Dominierend ist hier mit über 50% der Antworten die Forderung nach mehr Freizeit- und Sportmöglichkeiten.

Ob die Förderung des Sommertouismus durch verschiedene Maßnahmen überhaupt wünschenswert ist, geht aus zwei weiteren Fragen hervor. Zum einen wurde nach dem Wunsch zur Steigerung der Nächtigungszahlen aus Sicht des Betriebes und zum anderen aus der Sicht der Gemeinde gefragt. Angesichts der rückläufigen Entwicklung im Sommertourismus ist es nicht verwunderlich, daß 120 von 128 Befragten eine Erhöhung der Nächtigungszahlen im Sommer befürworten (vgl. Abb. 17). Ebenfalls 94 % waren der Meinung, daß aus Sicht der Gemeinde eine Steigerung der Sommergäste wünschenswert ist (vgl. Abb. 18).

Trotz dieser Zahlen, wonach der Sommertourismus allgemein gefördert werden soll, erscheint die geringe persönliche Bereitschaft zur Steigerung der Gästezahlen durch Investitionen als Widerspruch. Es stellt sich heraus, daß 40% der Betriebe nicht bereit sind, Kapital zu investieren, lediglich 55% der Häuser wären dazu bereit (vgl. Abb. 19). Kategorisiert nach der Bettenanzahl ergibt sich, daß vor allem die Klein- und Mittelbetriebe Bereitschaft zu Investitionen zeigen (vgl. Abb. 20).

Für welche Bereiche Investitionen seitens der Gemeinde und seitens des Betriebes notwendig wären, sollten zwei Fragen konkretisieren. Bei der Frage nach den nötigen Investitionen der Gemeinde wurden 106 verschiedene Antworten gegeben (vgl. Abb. 21). Im Bezug auf die Frage nach Maßnahmen der Gemeinde zur Förderung des Sommertourismus ist die geringe Zahl an Aussagen zu erklären: Während der persönlichen Befragung monierten viele Ansprechpartner, daß diese Frage bereits gestellt worden sei. Der Unterschied zwischen Möglichkeiten von Förderungsmaßnahmen und Notwendigkeiten von Investitionen wurde daher von vielen vernachlässigt. Demnach entfallen auch hier die meisten Nennungen auf den Bau eines Hallenbades. Ein Veranstaltungs- bzw. Gemeindezentrum steht an zweiter Stelle. Hervorzuheben ist, daß bei dieser Frage immerhin vier mal Investitionen zur Verkehrsberuhigung genannt wurden.

Weitaus deutlichere Unterschiede können aus der Frage nach notwendigen Investitionen innerhalb des eigenen Betriebes erkannt werden. Basierend auf der Möglichkeit von Mehrfachnennungen gab es lediglich 38 Antworten (vgl. Abb. 22). Dies läßt aber nicht den Rückschluß zu, daß die anderen Betriebe keine Investitionen notwendig hätten. Vielmehr sieht man hier, daß sich eher wenige der Befragten mit diesem Thema befaßt haben bzw. darüber keine Aussagen machen wollen. Wenn man davon ausgeht, daß die größeren Betriebe bereits ein gewisses Maß an Grundausstattung besitzen (sollten), bestätigt dies die Abbildung Abb. 23, wonach nur wenige der Großbetriebe Investitionen in ihrem Betrieb notwendig hätten. Im Gegensatz dazu äußern verstärkt Betriebe kleiner und mittlerer Größe die Notwendigkeit, in ihren Häusern zu investieren. Renovierungen und der Einbau einer Sauna sind hier am häufigsten genannt (vgl. Abb. 24).
 

6. Grundeinstellungen zur Zukunft des Sommertourismus in Lech

Im weiteren Verlauf des Fragebogens wurde nach der grundsätzlichen Notwendigkeit des Sommertourismus für Lech gefragt. Hier zeigt sich, daß im Hinblick auf die Zukunft mehr als 90% der Beherbergungsbetriebe den Sommertourismus als notwendig erachten (vgl. Abb. 24). Bei der konkreten Frage nach den Gründen sind v.a. die zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten angegeben (allein 38% der Nennungen). Außerdem befürchten viele Befragten (28%), daß Lech ohne den Sommertoursimus zu einer Geisterstadt verkommen würde. Hierfür hat man das abschreckende Beispiel von Zürs vor Augen. Die übrigen Angaben sind der Abb. 25 zu entnehmen.

Allgemein läßt sich festhalten, daß die Zeiten der Schönfärberei vorbei zu sein scheinen. Die meisten Befragten waren sich der teilweise kritischen Lage des Sommertourismus in Lech bewußt. Durch die hohen Aufenthaltskosten, steigende ausländische Konkurrenz und häufig fehlender Bereitschaft zu Innovationen und Flexibilität erscheint es den Verfassern trotzdem illusorisch, daß sich an der gegenwärtigen Entwicklung in absehbarer Zukunft sehr viel ändern wird.

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